Nestroy-Spiele 2021: Pressestimmen: NÖN, 3. August 2021
Gruber: „Das Risiko hat sich ausgezahlt“

Charivari

So viele dunle Wolken wie heuer schwebten in der 49-jährigen Geschichte noch selten über den Schwechater Nestroy-Spielen. Vor allem die Corona-Situation machte eine Planung im Vorfeld zu einer Herausforderung, zumal eine virusbedingte Absage stets im Bereich des Möglichen lag. Doch: „Das Risiko hat sich ausgezahlt“, atmet Regisseur und Intendant Peter Gruber im Gespräch mit der NÖN durch.

Das lässt sich auch in Zahlen ausdrücken – mehr als 4.000 Besuche wurden bei den 19 Vorstellungen gezählt. Lediglich zwei von 21 geplanten Spieltagen mussten wegen Regens abgesagt werden. Als bestes Beispiel für das „Wetterglück“ dient der letzte Spieltag am vergangenen Samstag. „Es begann erst zu nieseln, als sich die Darsteller auf der Bühne verbeugt haben“, schmunuzelt Gruber.

Die Auslastung lag letztlich bei 76 Prozent – ein beachtlicher Wert, wenn man bedenkt, dass erst ab Juli eine 100-prozentige Auslastung zugelassen war. Zum Vergleich: In normalen Spielzeiten liegt die Auslastung bei über 90 Prozent. Das Stück „Charivari“, ein bisher selten aufgeführtes und im Grunde unbekanntes Nestroy-Schauspiel, kam jedenfalls gut an. Nicht nur die Kritiken waren positiv, auch die Rückmeldungen der Zuseher. „Manche sagten sogar, es hätte ihnen von allen Stücken am besten gefallen“, erzählt Gruber. Der Regisseur war zwar von Anfang an begeistert, wählte das Stück aber aus einem anderen Grund aus: So konnte es aufgrund der Bühnenspiel-Struktur in Kleingruppen und damit corona-konform geprobt werden.

Nestroy-Spiele feiern nächstes Jahr den 50er

Auch wenn das Ensemble auf der Bühne weniger groß war als sonst, spielten natürlich auch heuer wieder zahlreiche Laiendarsteller mit. Das wird sich im kommenden Jahr ebenso wenig ändern, wenn auch die Hoffnung auf eine corona-freie Spielzeit besteht.

Immerhin steht dann das 50-Jahr-Jubiläum der Nestroy-Spiele Schwechat am Programm. Was gespielt wird, steht noch nicht fest – Gründer Peter Gruber (74) wird jedenfalls an Bord sein. Danach sei alles offen, sagt er. Zudem soll es eine Festveranstaltung geben, in welcher Form ist aber noch offen.