Mein Freund
Die Nestroy-Spiele Schwechat haben sich mit ihren Inszenierungen in der landesweiten Vielfalt des NÖ Theatersommers längst einen festen Platz und ein treues Publikum erobert. Das wird durch nichts besser verdeutlicht als durch das 25-jährige Jubiläum, das die Nestroy-Spiele heuer im schönen Ambiente des Schlosshofes der Rothmühle und mit einer Festveranstaltung in der Körnerhalle feiern. Als Landeshauptmann gratuliere ich zu 25 Jahren Nestroy-Spiele in Schwechat sehr herzlich und freue mich auch über den vorliegenden Katalog, der einen überzeugenden künstlerischen Leistungsbeweis darstellt. Ich wünsche der Intendanz und dem Schauspieler-Ensemble der Nestroy-Spiele auch für das nächste Vierteljahrhundert viel Erfolg, und ganz besonders für die Inszenierung von „Mein Freund“. Ich bin überzeugt, dass auch heuer wieder viele interessierte Besucher zu einem unterhaltsamen Abend in die Rothmühle pilgern werden. (Dr. Erwin Pröll, Landeshauptmann von Niederösterreich)
Ein Vierteljahrhundert Nestroy-Spiele in Schwechat – kaum zu glauben! Möge die anscheinend unerschöpfliche Vielfalt der Nestroy-Stücke noch genügend Stoff für weitere 25 Jahre oder mehr bringen. Ich wünsche dem Jubiläumsstück „Mein Freund“ einen mit Besuchern gefüllten Innenhof der Rothmühleund allen Beteiligten „Hals- und Beinbruch“. (Mag. Reinhard Gogola, Bürgermeister der Stadt Schwechat)
Der Gründer
Brief an Walter Mock
Lieber Walter!
Falls Du von da oben herunterschaust – wirst Du Dich, denke ich, freuen.
Deine große Idee, Nestroy in der Rothmühle eine bleibende Heimstatt zu geben, die Du Anfang der siebziger Jahre so konsequent und beharrlich in die Tat umzusetzen begonnen hast, hat nicht nur überlebt, sie hat sich auch in Deinem Sinne weiterentwickelt und feiert heuer ihr 25-jähriges Bestehen.
In diesem Vierteljahrhundert ist die Rothmühle tatsächlich das Internationale Nestroy-Zentrum geworden, von dem Du immer geträumt hast – wichtigster Treffpunkt der Nestroy-Forschung und zugleich nicht mehr wegzudenkende Theater-Alternative von hoher Qualität im reichhaltigen Festspielsommer.
Unter uns gesagt – zeitweise waren wir ja nicht unfroh darüber, Deinem manchmal etwas rüden Diktat entkommen zu sein, aber bald wurde uns klar, was Du für dieses wagemutige Projekt alles getan hast – darunter auch viele unangenehme Kleinarbeit, die für den großen Erfolg Voraussetzung war.
Fast alle Mitwirkenden der ersten Stunde haben sich – wie Du weißt – inzwischen zurückgezogen, auch wenn sie mit dem Herzen noch immer dabei sind. Soe auch Deine Frau Herta, die nicht nur Deine bessere Hälfte war, sondern auch unser guter Geist – als Kostümbildnerin, Souffleuse und Mensch. Oder Fredi Stepan, der uns so lange technisch betreut hat.
Aber dafür ist jetzt eine zweite, ja bereits die dritte Generation im Ensemble herangewachsen. Neue Ensemblemitglieder und auch etliche Profis sind dazugestoßen, viele von ihnen hängengeblieben, angesteckt vom Enthusiasmus und dem lustvollen künstlerischen Ernst dieser einmaligen Unternehmung, fasziniert von den großartigen, schier unerschöpflichen Texten Johann Nestroys.
Die Begeisterung für die Sache ist also noch immer lebendig – und das, obwohl die Erwartungshaltung der Rezensenten und unserer Zuschauer, aber auch unsere eigenen Ansprüche im Laufe der Jahre sehr gestiegen sind, was es manchmal nicht gerade leichter macht. Da neigt man mitunter dazu, mit einem kleinen Seufzer an die etwas weniger stressigen „guten alten Zeiten“ zu denken, in den Du uns so manche Verantwortung abgenommen hast.
Dieser kleine Brief ist ein Dankeschön an Dich im Namen aller Mitwirkenden. Wir wissen: ohne Deine Kraft, ohne Deine Initiative und Dein Durchsetzungsvermögen gäbe es diese Nestroy-Spiele heute nicht – auch nicht die Nestroy-Gespräche, vielleicht nicht einmal die Nestroy-Gesellschaft, jene drei Standbeine, die für die Nestroy-Pflege und die Nestroy-Forschung so wichtig geworden sind.
Und das sollen auch jene erfahren, die Dich nicht persönlich gekannt haben …
Im Namen aller Mitwirkenden
Peter Gruber, Robert Herret
Nicht nur mit einem reichhaltigen, interessanten Programm, auch mit einer großen Jubiläums-Gala, das nach der Premiere von Nestroys selten gespieltem Meisterwerk „Mein Freund“ in der Körnerhalle stattfand, feierten die Nestroy-Spiele ihr 25-jähriges Bestehen. Sie zählen damit zu den ältesten und erfolgreichsten Sommerspielorten Niederösterreichs.
Österreichs oberster Kulturchef Bundeskanzler Viktor Klima, dem ein besonderes Naheverhältnis zur Rothmühle nachgesagt wird, hatte ebenso wie EU-Abg. Hilde Hawlicek, Abg. Josef Höchtl und Flughafendirektor Kastelitz den Nestroy-Spielen Schwechat die Ehre gegeben. Auch Nestroys einziger Nachfahre Prof. Otmar Nestroy war anwesend – im Kreis von Nestroy-Forschern aus aller Welt, die am Premierentag die 23. Internationalen Nestroy-Gespräche eröffneten.