Nestroys Wohnung zu vermieten
Ja, man merkt schon, dass wir derzeit eine Übergangsregierung und wenig politischen Satiredruck haben. Die Nestroyspiele unter Intendanz und Regie von Peter Gruber, im Vorjahr mit Rekordauslastung nach einem FPÖ-Zensurversuch, zeigen heuer die eher unbekannte, boulevardesk aberwitzige Komödie „Wohnung zu vermieten“ und bleiben verhältnismäßig angriffsunlustig. Unlustig ist die Aufführung dennoch ganz und gar nicht. Diesmal erleben die älteren Herren ihre Sternstunden: Robert Herret als zynischer Wiener Hausmeister Cajetan und Bruno Reichert als herrlich aufdringlicher Spießbürger Gundlhuber, der ohne Taktgefühl mit seinem gesamten Tross in alle zu vermietenden Wohnungen platzt. (Martin Pesl)