Nestroys Wohnung zu vermieten
So viel Personal (37!) gab’s heuer noch nirgends im Theatersommer. So viel Politik (von Kurz bis Kickl) auch nicht. Aber dafür spielt man bei Peter Gruber im Rothmühler Schlosshof ja schon seit 47 Jahren Nestroy. Und das so komisch, so ironisch, so unerbittlich und auch so menschlich, dass es nicht weiter stört, wenn man sich bald nicht mehr auskennt, wer da jetzt wo einzieht oder auszieht. Wer da jetzt wen heiratet oder doch nicht.
Und wer von den Kleinkrämern (herrlich nervig: Bruno Reichert als Gundlhuber), Liebeshungrigen, Pechvögeln und Glücksrittern da jetzt als Nächstes hinter einer der Kisten- und Kastentüren (Bühne: Peter Gruber) herauskommt. Glänzend: Robert Herret als Hausmeister, gewitzt: Rahel Kislinger als Mamsell, gelackt: Marc Illich als Notar.
Fazit: Kleinbürgertum zwischen Bretterbuden, Branntweinstuben & Eheversprechen. Fabelhaft! (Michaela Fleck)