Geschichte der Rothmühle

Die Fresken in der Rothmühle

Die Fresken in der Rothmühle wurden bei der Renovierung des Schlosses, 1968–1972, beim Abriss der alten Holzplafonds entdeckt. Sie stammen von einem unbekannten Künstler.

Die Fresken im Festsaal stellen biblische Motive, jene in der Kapelle geistliche und weltliche Motive dar und dürften kurz nach der 2. Türkenbelagerung angefertigt worden sein.

Die irdische Liebe

Das erste Bild im Festsaal zeigt Die badende Batheseba, bei deren Anblick der biblische König David (im Bild am Balkon im Hintergrund) Gelüste empfindet, worauf er Bathsebas Gatten, den Heerführer Uria („der Hethiter“, im Vordergrund neben Bathseba) mit einem Brief zu seinem Feldherrn Joab schickt. In diesem Brief beauftragt der König Joab, den Urias an die gefährlichste Stelle der Front gegen die Aufständischen zu schicken, wo Urias dann auch fällt.

Die himmlische Liebe

Das zweite Bild stellt Jesus am Jakobsbrunnen mit dem Weib aus Samaria dar, die den ermüdeten Heiland durch einen Trunk frischen Wassers labte, obwohl zwischen den Juden und Samaritern arge Feinschaft bestand. Das Medaillon am Brunnen zeigt, wie Eneas seinen Vater Anchises (in der griechischen Mythologie der König von Dardanos) aus dem brennenden Troja rettet.

Die Kapelle der Rothmühle

Auf der Altarseite ist das Wappen des „kaiserlichen Feldapothekers“ Johann Siegmund Ponz zu sehen, der 1690 das Schloss samt Mühle erworben hatte, 1697 von Kaiser Leopold I. in den Ritterstand erhoben und mit dem Adelstitel „von Engelshofen“ ausgezeichnet wurde. Unter Johann Siegmund Ponz dürften die Fresken entstanden sein.

Deckenfresko mit dem Bild des Wiener Neustädter Bischofs Graf Kollonitsch in der Kapelle der Rothmühle

Das kleine Medaillon davor zeigt eine Taube als Symbol des heiligen Geistes.

Im Medaillon über dem Eingang tragen Engel die geistlichen Insignien des Bischofs Kollonitsch.

Im Mittelpunkt des großen Medaillons ist eine Darstellung des Wiener Neustädter Bischofs Leopold Karl, Graf Kollonitsch zu sehen, der sich kurz vor der 2. Türkenbelagerung von 1683 freiwillig in die bedrohte Stadt Wien begab und sich im Verlauf der Belagerung große Verdienste erwarb. Über dem Bischof schwebt ein Engel, der dem Bischof den göttlichen Segen erteilt. Im Umfeld sind Szenen aus der Türkenschlacht und im linken Hintergund ist das Prachtzelt des türkischen Großwesiers Kara Mustapha zu sehen.