1972 hatte Walter Mock, der in Schwechat eine Amateurtheatergruppe leitete, eine Idee von Burgschauspieler Bruno Dallansky aufgegriffen – im Schlosshof der Rannersdorfer Rothmühle für Johann Nestroy „ein sommerliches Zuhause in der Vorstadt von Wien“ zu schaffen.
Und tatsächlich: mit ungeheurer Überzeugungskraft, viel Mut und Risiko gelang es ihm innerhalb kürzester Zeit, die Nestroy-Spiele Schwechat zu gründen und die Internationalen Nestroy-Gespräche ins Leben zu rufen – beides Veranstaltungen, die nunmehr seit fast einem halben Jahrhundert regelmäßig und erfolgreich durchgeführt werden.
Fast unbemerkt, doch stets mit Rat und Tat loyal an seiner Seite: seine Frau Herta, die mit ihm auch durch die Leidenschaft für das Theater eng verbunden war.
Auch nach Walters unerwartet frühem Tod 1985 fühlte sie sich noch viele Jahre seinem künstlerischen Vermächtnis verpflichtet. Eher still und bescheiden, da sie sich selber nicht gern in Szene setzte, werkte sie im Hintergrund als umsichtige Kostümbildnerin. Alles in allem sorgte sie zwanzig Jahre lang dafür, dass die oft personenreichen Produktionen trotz manchmal schwierigster Umstände entsprechend ausgestattet werden konnten.
1993 musste sie sich aus gesundheitlichen Gründen leider ins Private zurückziehen.
Weihnachten 2019 ist sie im Kreis ihrer Familie von uns gegangen.