Hoffentlich der Nestroyforschung als Herausgber von 9 Bänden mit 18 Nestroy-Stücken (eines davon zweimal) wohl bekannt.
Geboren 1941 in Wien, schon seit Beginn des Gymnasiums Fred genannt, weil zwei weitere Friedriche in der Klasse, studierte in Wien Germanistik und Anglistik, natürlich auch Philosophie, Pädagogik, Psychologie, daneben auch etwas Geschichte, Französisch und Sprachwissenschaft. Zunächst Englischlehrer an Handelsschulen und Handelsakademien der Wiener Kaufmannschaft, dann Lehrtätigkeit in Frankreich (Lyon) und England (Westfield College, London), 1971 Dozent an der Universität Newcastle, NSW, Australien. Seit 1986 ao Professor, dreimal Vorstand des Instituts für Moderne Sprachen. Seit 2004 im Ruhestand.
Eine lange Dissertation über Johann Nestroy, bzw. vielleicht ein Artikel über Fehler in den von Otto Rommel herausgegebenen Sämtlichen Werken führten zur Teilnahme an der neuen Nestroyausgabe. 1979 erschien mit einiger Verspätung (verursacht durch die Tatsache, dass das in Farbe eingerichtete Typoskript beim Verlag nicht gefunden werden konnte: Man hatte es im Safe aufbewahrt, und in der Druckerei durch die Vordringlichkeit der Quelle-Kataloge) schließlich der erste Band der Stücke. Daneben viele weitere Arbeiten zu Nestroy, besonders Findung der Quellen zu Gleichheit der Jahre, Affe und Bräutigam (SIC), und Michel Massons Erzählungen und Vaudevilles als weitere Quellen zu Der Unbedeutende, (L’inévitable), Glück, Missbrauch und Rückkehr (Un bon enfant), Der alte Mann mit der jungen Frau (La ferme de Bondi) und der Quelle zur komischen Handlung in Nur Ruhe (La fabrique). Erkenntnis, dass Nestroy in seinen Stücken nicht einer Quelle folgt, sondern oft deren mehrere verbindet. Der Weltuntergangs-Tag etwa verbindet Weisflogs Das stille Wasser mit Ifflands Komet und übernimmt die Figur des astronomischen Schusters aus Nestroys eigenem liegen gebliebenen Stück Genius, Schuster und Marqueur.
Andere Arbeiten zu Raimund, zur Zauberflöte, zum Aufenthalt des österreichischen Geigers Mischka Hauser auf den Goldfeldern Australiens, aber auch (gemeinsam mit meiner Frau, Dr. Heather Stuart) zu den mittelalterlichen Segen, darunter auch die Merseburger Zaubersprüche. Als junger Dozent Regisseur mehrerer Theaterabende am Institut, darunter Die schlimmen Buben in der Schule und Frühere Verhältnisse, aber auch Zimmerschlacht und Der Besuch der alten Dame.
Was die Arbeit an Nestroy betrifft, sei besonders auf die Bedeutung der Aufsätze ‚Wie echt sind Nestroys Texte?‘ (Nestroyana 2002 und 2004) hingewiesen. Aussagen über Nestroy im allgemeinen dürfen nicht ausschließlich auf Stücken beruhen, die nur unzureichend (etwa bei Chiavacci und Ganghofer oder in schlechten Theatermanuskripten) überliefert sind. Der heurige (‚diesjährige‘) Beitrag kann dies nur bestätigen. Der dritte Nachtragsband wird weitere Stücke in der vom Autor gewollten Gestalt vorlegen.
Seit 10 Jahren im sogenannten Ruhestand, oder im Unruhestand, hat er sich doch überreden lassen, an der Herausgabe der Werke Ferdinand Raimunds teilzunehmen.