Auf der Suche nach der verlorenen Kindheit.
Ein Kasperl nach dem Holocaust.
In memoriam Otto Tausig, 1922–2011

Von Peter Gruber

Unverwechselbar, unverkennbar war er – Otto, der Tausig.

Ein Theaternarr und selbsternannter Kasperl.

Laut, freundlich, verbindlich und doch zugleich immer distanziert.

Gerade, fleißig, diszipliniert, integer und im Grunde sehr bürgerlich-konservativ.

Aber auch ein Sperriger, ein Unbequemer, ein Lästiger, ein Querkopf.

Der Intellektualität verpflichtet und trotzdem kein komplizierter Intellektueller.

Ein Handelnder, im besten Sinne naiv, manchmal gutgläubig, stets beharrlich, unbeirrbar und unsentimental das verwirklichend, was er für richtig hielt. Einer, der seine Scheu oft mit Überpräsenz, seinen Ernst mit Heiterkeit, seine Angst mit Mut kaschierte.

Die Suche nach neuen Ausdrucksformen oder verborgenen Dimensionen, zu der manche Künstler-Kollegen sich auf den Weg machten, war ihm eher suspekt, schien ihm überflüssig. Ihm ging es um Inhalte und gediegenes Handwerk.

Er wollte vor allem Spaß bereiten. Und – er wollte die Welt verbessern, die er vorgefunden hatte.

Als er mir 1995 für meine Inszenierung von Freiheit in Krähwinkel am Wiener Volkstheater zusagte, war ich hocherfreut. Ich hatte ja als junger Schauspieler schon zweimal mit ihm auf der Bühne gestanden und wusste um seine Qualitäten. Er schien eine Idealbesetzung für den Amtsdiener Klaus.

Das schrieb ich ihm ein paar Wochen vor Arbeitsbeginn und ergänzte meine Zeilen um ein paar Bemerkungen zu dem, was ich vorhatte, um die Posse aus ihrem musealen Geschichtskorsett zu befreien und ihre politische Brisanz zu erhalten.

Zu meiner Überraschung entwickelte sich daraus ein langer und ausführlicher Briefwechsel, in dem wir einander höflich, aber bestimmt unsere Interpretationsvorstellungen erläuterten – und die schienen meilenweit voneinander entfernt. Ich war sehr irritiert, befürchtete eine Absage in letzter Minute, zumindest größere Schwierigkeiten bei den Proben. Andererseits wusste ich, wie er Nestroy spielte und dass er den Ruf hatte, in der Arbeit eher unkompliziert zu sein.

Was würde mich da wohl erwarten?

Stets auf die Minute pünktlich erschien er zu jeder Probe, riss mit gelerntem Text und hundertprozentigem Einsatz sofort das Geschehen an sich und übte mit den anderen, was zu gestalten er sich vorgenommen hatte. Zum Glück war es ganz nahe an dem, was ich mir für die Figur wünschte, denn Diskussionen gab es keine – weder vor, noch während, noch nach der Arbeit. Auch keine privaten Kontakte. Kaum war die Probe zu Ende, verschwand er ebenso schnell und unauffällig, wie er gekommen war.

Ein einziges Mal im Verlauf der sechs Wochen zeigte er sich in der Kantine, wo die Kollegen fast täglich beisammen saßen. Kaum eingetreten, hatte er schon ansatzlos seine abgegriffene Aktentasche geöffnet, hielt sie uns entgegen und ratschte mit ein paar schnellen, angerissenen Halbsätzen, scheinbarer Demut und lauter, fast fordernder Stimme seine Bitte um eine Spende für die Kinder der dritten Welt herunter. Mehr oder weniger freiwillig zuckten alle ihre Börsen.

Ich hatte mir kurz zuvor, weil ich meine Miete rechtzeitig bezahlen musste, einen Vorschuss geholt. In meiner Brieftasche gab es keine kleineren Scheine – außer Münzen nur einen Tausender und ein paar Hunderter. Als Otto das sah, langte er ungeniert in mein Portemonnaie, nahm mit einem Griff und den Worten „Regisseure verdienen genug!“ mein ganzes Geld, gab mir zwei Hunderter zurück und verschwand. Ich war sprachlos.

Etwas weniger resolut hat er dann auch während der Vorstellungsserie beim Publikum gesammelt – insgesamt mehrere hundertausend Schilling, die er zusammen mit seiner Gage (er selber lebte von seiner Burgtheaterpension) an den Entwicklungshilfeklub überwies.

Einige Wochen später, als wir in Bozen gastierten und nach der Vorstellung (wie gewohnt ohne ihn) bei einem Glas Wein den Abend ausklingen ließen, ging plötzlich die Tür auf: Otto stand da, mit Hut und Mantel, die berüchtigte Aktentasche an sich gepresst. Auf das allgemeine, freudig-überraschte „Ah!“, in das sich bei allen sofort das flaue Gefühl mischte, wieder einmal zur Kasse gebeten zu werden, reagierte er mit kurzem Zögern, so als ob er wieder gehen wollte. Doch dann hing er seinen Hut an einen Haken und setzte sich samt Mantel und Tasche ans „böse Schwiegermutter-Eck“, einen halben Meter vom Tisch entfernt, möglichst nahe beim Ausgang.

Essen oder trinken wolle er nichts, er gehe ohnehin gleich wieder, meinte er.

Wir schoben ihm gegen seinen Willen ein Achtel Wein hin, das er schweigend ignorierte, und suchten einen Ansatz, ihn irgendwie ins Gespräch miteinzubeziehen, das mit seinem Kommen jäh abgerissen war. Jegliche Art von Schmäh und small-talk schienen in seiner Gegenwart unmöglich. Er saß da wie ein formell lächelndes Mahnmal, wie eine moralische Instanz, wie der Azur im Raimund’schen Verschwender, und das war ziemlich unangenehm.

Um uns alle aus dieser etwas krampfigen, peinlichen Situation zu befreien und ihn am Sammeln zu hindern, versuchte ich ihn in ein Gespräch über seine Theatererfahrungen zu verwickeln. Schließlich hatte er mit Größen wie Brecht, Paryla oder Zadek gearbeitet. Das hatte mich schon immer interessiert und schien als Thema seriös genug. Vielleicht, dachte ich, ist das jetzt der Moment, diesem seltsam unzugänglichen Mann, der doch soviel erlebt haben musste, noch nie Gehörtes zu entlocken und ihm endlich ein bisschen näherzukommen, zu spüren, was sich hinter seiner fröhlichen Maske, hinter seinem Selbstschutz verbirgt.

Wieder zögerte er. Schließlich begann er unkonzentriert, fast widerwillig zu erzählen: ein paar nichtssagende Geschichten, Anekdoten – alle ohne Anfang, ohne Ende, meist auch ohne Pointe. Plötzlich stand er auf, nahm seinen Hut und ging.

Rundum Ratlosigkeit und Enttäuschung. Konnte oder wollte er nichts sagen? War ihm das alles so unwichtig geworden? War es ihm überhaupt je wichtig gewesen? War er vielleicht auch damals schon immer nur mit dabei gewesen, aber letztlich für sich geblieben? War alles überschattet von seinem großen Lebensthema, der Trauer über seine zerstörte Kindheit und der daraus abgeleiteten Mission?

„Kasperl, Kummerl, Jud“ lautet der selbstgewählte Titel seiner Biographie. Drei in typisch wienerische Verniedlichung verpackte Begriffe der Abschätzigkeit und Ausgrenzung, die er kommentarlos übernahm – lächelnd, mit seltsamer Nachdrücklichkeit, die ein Fragezeichen im Raum zurückließ.

Schon mit dreizehn Jahren wollte er zum Theater. Er wusste, den Hamlet oder den Romeo würde er nie spielen. Auch nicht den Lear. „Kasperl“ zu sein – dazu fühlte er sich berufen. So sah er sich selbst und so sahen ihn wohl auch die anderen – mit seiner vis comica, seiner Quirligkeit, seiner hellen, eindringlichen Stimme und seiner Liebe zur Pointe.

Aber er hatte das Pech, in eine Zeit geboren zu sein, in der der latente Antisemitismus zur offiziellen Ideologie avancierte. Dem beginnenden Holocaust entkam er, weil man ihn als Siebzehnjährigen gerade noch rechtzeitig mit einem „Kindertransport“ nach England geschickt hatte, wo er acht Jahre lang unter schwierigen Bedingungen völlig auf sich allein gestellt zurechtkommen musste. Seiner Mutter war im letzten Moment die Flucht nach Shanghai gelungen, von wo aus sie ihren todkranken Mann aus dem KZ freikaufen konnte. Seine Großmutter wurde zusammen mit abertausenden Anderen in Treblinka umgebracht.

Der geborene „Kasperl“ hatte, weil er „Jud“ war, mit einem Schlag Heimat und Familie verloren. Er selbst hatte zwar überlebt, „Glück gehabt“, wie er sagte, aber er fühlte sich von nun an den vielen anderen gegenüber, die es nicht geschafft hatten, moralisch verpflichtet.

Er wurde zum „Kummerl“. Das war für ihn, der das Ideal einer gerechteren Gesellschaft in sich trug, die einzig stimmige Entscheidung gegen die faschistische Verblendung, die so furchtbare Verbrechen zur Folge gehabt hatte, bzw. gegen die halbherzig oder gar nicht stattfindende Aufarbeitung des Geschehenen. „In dieser Zeit“, schrieb er, „war es das einzig Richtige. Warum? Die Kommunisten waren die aktivsten Antinazis, und sie waren konsequent für eine unabhängige österreichische Republik.“

Im Gegensatz zu vielen anderen Emigranten war Tausig als leidenschaftlicher Wiener nach dem Krieg so bald wie möglich in die Heimat zurückgekehrt, um endlich beim Theater arbeiten zu können und mitzuhelfen beim Aufbau eines anderen, besseren Österreich.

Nach einem raschen Studium am Max-Reinhardt-Seminar bekam er ein Engagement an der Scala, wo er – zwar unter Kuratel der Sowjets, aber voller Enthusiasmus und sehr erfolgreich – als Schauspieler, Dramaturg und Regisseur mit Gleichgesinnten wie etwa Karl Paryla und Wolfgang Heinz volksnahes Theater machen konnte – qualitätvolle Unterhaltung mit Haltung. „Das war vielleicht die schönste Zeit in meinem Leben“, resümiert Tausig in seinen Erinnerungen.

Doch der Versuch, in Wien ein „linkes“, auf Veränderung des gesellschaftlichen Bewusstseins abzielendes Unterhaltungstheater zu etablieren, dauerte nicht allzu lange. 1956, ein Jahr nach dem Abzug der Alliierten, wurde die Scala geschlossen und zum Abriss freigegeben. Die ablehnende Haltung der Wiener gegenüber den Sowjets (eine Mischung zwischen dem aus der Nazizeit übernommenen Feindbild und realen Erlebnissen mit den Besatzern) traf nun völlig undifferenziert auch alle „linken“ Theatermacher. Brechts Stücke wurden in Wien boykottiert, bekennende Kommunisten fanden kein Engagement mehr.

Tausig ging zum zweiten Mal ins Exil. Er übersiedelte nach Ostberlin zu Wolfgang Langhoff ans Deutsche Theater, wo auch viele andere namhafte Kollegen zu Gange waren, die den Naziterror am Schauspielhaus Zürich überlebt hatten. Es folgten Engagements in Zürich, an der Volksbühne in Berlin, in Köln, Hamburg, Frankfurt und München.

Nur sporadisch holte man ihn als Gast nach Wien – einmal als Regisseur an die Josefstadt, ein paar Mal als Hauptdarsteller für Produktionen des Theaters der Jugend im Theater an der Wien.

Erst 1970 – „nach sieben Jahren Emigration unter Hitler und 14 weiteren unter Torberg, Weigel und Konsorten“, wie er es formulierte – kehrte er endgültig in die geliebte Heimatstadt zurück. Gerhard Klingenberg hatte ihm ein fixes Engagement an der Burg angeboten.

Doch auch dort wurde er nicht heimisch. Er war in erster Linie der, auf den man zurückgriff, wenn es galt, mit Nestroy die Kassen zu füllen, nicht viel mehr.

Während der langen Stehzeiten spielte er zahlreiche Film- und Fernsehrollen – „hauptsächlich Rabbis oder katholische Pfarrer“, wie er schmunzelnd sagte – und engagierte sich nebenbei für die Friedensbewegung und für amnesty, vor allem für politisch verfolgte Künstler wie etwa Vaclav Havel.

Aus der KP war er inzwischen ausgetreten. Spät, aber doch hatte er begriffen, dass sie ihre Ideale längst verraten hatte. Dennoch – und das war typisch für ihn – beharrte er zugleich trotzig darauf, Kommunist zu bleiben, auch wenn das seinem beruflichen Werdegang noch immer keineswegs förderlich war.

Als er nach dreizehn Jahren an der Burg eine große Rolle, die man ihm versprochen hatte und die er unbedingt spielen wollte, wieder nicht bekam, beschloss er, das Burgtheater zu verlassen und in Pension zu gehen. Er war jetzt 62. Künstlerisch, dachte er, hätte er den Zenit überschritten. Was sollte jetzt noch kommen? Es schien genug.

Doch ruhelos und arbeitswütig wie er war, nahm er das eine oder andere Angebot an, drehte Filme, gab Lesungen, gastierte an verschiedenen Bühnen und tingelte mit dem Fo-Theater durch die Gemeindehöfe. Das Spielen machte ihm eben noch immer ungeheuren Spaß, aber ihm war schmerzlich bewusst geworden, dass er mit der Schauspielerei gesellschaftliche Missstände nicht zu ändern vermochte und dass auch sein politisches Engagement bestenfalls nur marginale Wirkung hatte.

Sechs Jahre später, 1989, im Jahr des Mauerfalls, der den Zusammenbruch der kommunistischen Regimes einleitete, hatte er ein Schlüsselerlebnis, das ihn veranlasste, seinem Leben noch einmal eine andere Gewichtung zu geben.

Bei den Dreharbeiten zu dem französischen Film „Nocturne indien“ in Bombay wurde er zum ersten Mal vor Ort mit Armut und Elend in der Dritten Welt konfrontiert. Er sah blutende Kinderhände bei der Massenanfertigung für multinationale Konzerne, deren Produkte wir tagtäglich gedankenlos kaufen. Er sah junge Menschen ohne jede Chance.

Von nun an floss alles, was er über seine Burgtheaterpension hinaus verdiente, dem Entwicklungshilfeklub zu, der sich vor allem um ausgebeutete und verschleppte Kinder kümmert. Darüber hinaus unterstützte er ein nach seiner Großmutter benanntes Haus in Hirtenberg, in dem jugendliche Flüchtlinge betreut werden. Für beides schnorrte und sammelte er wie besessen, wo und wann immer er nur konnte. Seine künstlerischen Auftritte wurden nun Mittel zum Zweck.

„Ich glaube nicht, dass ich die Welt zu meinen Lebzeiten noch wesentlich verändern kann“, sagte er, „ich kann aber das Leben von ein paar Menschen besser gestalten.“

Er hatte mit 67 Jahren die Rolle seines Lebens gefunden.

Ja, er war ein „Kasperl“. Aber einer ohne anarchistische Züge und ungezügelte Triebhaftigkeit. Bei ihm war alles immer unter Kontrolle, stets schwang Vorsicht mit. Von anderen oder gar von sich selbst überrascht zu werden, ließ er nicht zu. Das Chaotische war theatralische Behauptung, eingebettet in die Ordnung konventioneller handwerklicher Bravour im Dienste eines didaktischen humanistischen Überbaus.

Zum Protagonisten, der er mitunter und gar nicht ungern war, fehlten ihm weder Können, noch Wille, noch Ausstrahlung, aber der selbstgefällige Ich-Bezug und die Seitenblicke-Tauglichkeit. Wohler und sicherer fühlte er sich als „supporting actor“, dessen Macht und Bedeutung er kannte wie kaum ein anderer. An der Seite oft schwieriger und egomanischer Stars, stets bereit, sie glänzen zu lassen und ihnen Pointen zu servieren, erkämpfte er sich schelmisch-listig seine Lacher mit einer Mischung aus Sturheit und vorgetäuschter Bescheidenheit und zog so als scheinbar Zweiter seine Fäden im Hintergrund – dem Ganzen dienend.

Er war Volksschauspieler. Aber keiner zum Angreifen. Er spielte für die „kleinen Leute“, aber er war keiner von ihnen; keiner, mit dem man sich identifizieren, den man so richtig liebhaben konnte. Dazu bot er zu wenig Projektionsfläche. Wenn er lautstark den dummen, charakterlosen, penetranten oder schwachen Schussel gab, blitzten immer Integrität, Intelligenz und moralischer Anspruch durch – und das Trauma seiner Geschichte. Egal, was er spielte und wie sehr er es zu verbergen trachtete, er verkörperte zugleich immer auch den Einzelgänger und Außenseiter, zu dem man ihn gemacht hatte, der er vielleicht auch trotzig sein wollte und der er wahrscheinlich immer schon gewesen war.

Von den Theaterautoren stand ihm wohl Jura Soyfer am nächsten. Dessen Texte hatte er sogar im englischen Exil zusammen mit anderen deutschsprachigen Emigranten gespielt und sofort nach dem Krieg dafür gesorgt, dass im Globus-Verlag eine Soyfer-Gesamtausgabe erschien.

Auch Shakespeare, Molière, Goldoni liebte er – und natürlich Johann Nestroy.

Viele seiner Figuren schienen ihm geradezu auf den Leib geschrieben: der Damisch in Theaterg’schichten, der Ledig in Unverhofft, der Schnoferl in Das Mädl aus der Vorstadt – um nur einige zu nennen, in denen er an unterschiedlichsten Häusern brillierte.

Besonders wichtig waren ihm dabei die Couplets. Sie boten ihm die Möglichkeit, in etlichen Zusatzstrophen nicht nur seiner Lust am Formulieren zu frönen, sondern vor allem seiner Empörung über gesellschaftliche Missstände und Unmenschlichkeiten öffentlich Ausdruck zu verleihen.

1995, nach seiner famosen Darstellung des Klaus in Freiheit in Krähwinkel, erhielt er den längst verdienten „Nestroy-Ring“.

Vierzehn Jahre später, als sich seine Krankheit bereits abzuzeichnen begann, ehrte ihn seine Heimatstadt, in der man ihm so oft übel mitgepielt hat, ein zweites Mal – diesmal mit dem neu geschaffenen großen Theaterpreis, dem „Nestroy“. Er bekam ihn für sein „Lebenswerk“ – und das weist bei ihm im Gegensatz zu manch anderem Preisträger weit über die schöne Seifenblase Theater hinaus.

Unverwechselbar, unverkennbar war er – Otto, der Tausig.

Eine Ausnahmeerscheinung in unserer raffgierigen, selbstsüchtigen Welt, die schnell vergisst und gern verdrängt, viel redet und nur selten danach handelt.

Älteren Zuschauern, die ihn auf der Bühne erlebt haben, wird er als großer Komödiant in Erinnerung bleiben; zahllosen jungen Menschen in aller Welt, die ihn oft gar nicht kannten, unvergesslich sein. Denn dieser eigenwillige, bescheidene, etwas schrullige ältere Herr, dieser „Kasperl, Kummerl und Jud“ aus Wien, hat ihrem Leben eine Zukunft gegeben.