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 Theater in der Josefstadt

 

Herbert Föttinger, Ursula Strauss
 

Otto Schenk
 

Ursula Strauss, Herbert Föttinger
 

Karlheinz Hackl

Heimliches Geld,
heimliche Liebe

Premiere 29. November 2001

Der ehemalige Krämer Dickkopf (Otto Schenk) betrügt in großem Stil, wenn er die Erbschaft seines Stiefsohns Kasimir (Herbert Föttinger) an sich rafft, er fälscht Briefe, um Kasimirs heimliche Liebschaft mit der dummen Leni zu zerstören und ihn an die reiche Kupferschmiedin Lärminger zu verschachern. Er spielt den armen Greis, um Kasimir und seinen Neffen Franz (Peter Scholz) durch Mitleid zu erpressen, obwohl er sie gleichzeitig bestiehlt. Aber zum Schluss hat Dickkopf ausgespielt – ihm bleibt nichts von seinem heimlichen Geld, er muss sich mit seiner heimlichen Liebe, einer Kräutlerin, zufrieden geben.

Waghalsig wie nie zuvor seziert Nestroy in dieser 1853 uraufgeführten volksstückhaften Posse eine vom Geld korrumpierte und abhängige Gesellschaft. Das hinreißend groteske Spiel um heimliches Geld und heimliche Liebe strotz vor hellsichtiger Ironie, messerscharfem Intellekt und unheimlicher Komik.

Daten und Textbuch

 

Besetzung
Herr von Makler, Spekulant Alexander Waechter
Hortensia, seine Frau Elfriede Schüsseleder
Adolar, beider Sohn Alexander Strömer
Frau von Lärminger, Kupferschmiedmeisterin, Witwe Bigi Fischer
Marie, ihre Stieftochter Gertrud Drassl
Herr von Flau, deren Vormund Hans Wolfgang Pemmer
Peter Dickkopf, vormals Krämer Otto Schenk
Kasimir Dachl, sein Stiefsohn, Kupferschmiedgeselle Herbert Föttinger
Franz Glimmer, sein Neffe, Kupferschmiedgeselle Peter Scholz
Pemperer, Werkführer Thaddäus Podgorski
Leni, seine Tochter, Köchin Ursula Strauss
Natzl, Kupferschmiedlehrling Reinhard Führer
Frau Körbl, Kräutlerin, Witwe Hertha Schell
Pfanzer, Hausmeister Peter Moucka
Frau Regerl, sein Weib Susanna Wiegand
Nettl, Köchin Dessislava Urumova
Bittmann, ein Hausarmer Heinrich Herki
Staub, Bedienter bei Herrn von Makler Robert Grass
Ein Notar Heinz Horvath

Regie Karlheinz Hackl
Bühnenbild und Kostüme Rolf Langenfass
Musikalische Einrichtung Michael Rüggeberg

 

Pressestimmen

Der Standard, 1./2. Dezember 2001:

Sturz aus dem Himmel der Niedertracht

Horváth? Josefstadt! Hackl inszeniert Nestroy

Wien – Heimliches Geld, heimliche Liebe ist unter den späten, galligen Nestroy-Possen auch noch die tintenschwärzeste. Denn wenn jede Epoche ihr eigenes Medium der Nachrichtenübertragung hat, jede Begierde ihre Technik, jede Währung ihren festen Zinssatz, so haben die Ärmsten der Armen: nicht einmal eine eigene Stimme.

Die Ärmsten sind in der Regel weiblich. Sie verfügen über keine Schulbildung, verdingen sich als Köchin oder Stopf-Mamsell; wenn sie ihrem Liebsten, der im Alpen-Umland zufällig auf Montage weilt, in aller Heimlichkeit ein Brieflein stellen wollen, müssen sie sich in das Hinterzimmer einer Gemüsefrau bequemen, als wären sie in der Hoffnung und müssten sich um ihre Last erleichtern.

Dort, in diesem Fegefeuer der Halböffentlichkeit, nimmt ein wahrer Ausbund an Niedertracht, ein kugelrunder Mandarin mit Tintenfass und Trinkgeldgier, das schamvoll gestammelte Diktat mit einem Lämmergrinsen auf.

Otto Schenk - wir sind schließlich im Theater in der Josefstadt - legt den Dickkopf mürb trocken an: ganz kalt und klamm und großvaterverrotzt. "Ein' Stil haben die Weibsbilder, dass man verzweifeln könnt'!", knurrt, federkratzend, diese bürgerliche Brandruine der Sittlichkeit, die das Recht auf Diskretion zum Kauf feilbietet, aber mit einem Sturz des Tintenfasses genüsslich böse bricht. Etwa bis hierhin schwingt sich Karlheinz Hackls Inszenierung, die mit Horváth als dem Staranwalt der Kleinen Leute kokettiert, zu nichts Falschem auf. Sie zielt, von der Niedertracht angezogen, in die Tiefe der Gemeinheit mitten hinein.

Sie steuert sogar einen unentdeckten, bunt gescheckten, lau erhitzten Erdmittelpunkt an: dort, wo Nestroy die Liebe in kleine Münze umschmilzt, das Blut und die Säfte aber zu einer Sepia-Pfütze zusammenrührt. Denn die Medien tauscht er in Heimliches Geld . . . wie toll. Stürzt die durcheinander Liebenden in das Chaos der Anlageberatung, hetzt sie, der trügerischen Aussicht auf Gelder wegen, in das trübe Becken der erotischen Spekulation.

Es ist schwärzeste Alchemie; und am Schluss, den Hackl dann Cosy-weich abschwächt, bleibt eine bitter betrogene Witwe (Bigi Fischer) über, die in ihrer ondulierten Haarpracht zu Eis erstarrt. Irgendwann ab Mitte des ersten Aktes findet diese tintenzerlaufene Nachtandacht, mit der man dem Jahresjubilar das schönste Geschenk kostengünstig bereitet, ihr allzu gemütvolles Ende.

Sprachunfähig

Denn eben noch hatte Ursula Strauss die um das Brief-Stellen einkommende Köchin Leni in ein mürbes, nudellanges Elend fein empor gejammert. Herbert Föttinger betritt nun als Rächer der sprachlich Verderbten die Bühne (Rolf Langenfass) und pustet, ein frohgemuter Sturm und Zwang, den Geist aus Nestroys Sätzen. Dabei zwinkert Föttinger als Kupferwortschmied Kasimir und schmeichelt, als würde er die Schirmherrschaft über den "Verein der Privaten Förderer des Theaters in der Josefstadt" zum ersten Advent mit übernehmen wollen: gratis, versteht sich.

Nichts geht mehr. Der Geldleiher (Alexander Waechter) näselt, der gute, dumpfe "Altg'sell'" (Thaddäus Pod-gorski) schmeißt die Pointen. Und Schenk, vor dem man eben noch den finsteren Teppich der Nacht holdselig ausgebreitet sah, eine Leiter, die hinaufführt zu den Sternen der Wahrhaftigkeit, wo die Raffgier und der Menschenhass wie Lichtlein prangen, plumpst zurück aufs Altenteil.

Er zerrt an seiner Gestalt des Dickkopf noch ein wenig umständlich herum. Lüpft das Nervenkleid. Ein geliehener Großvater, doch kein Sophist des Gelderwerbs, und kein Mephisto der Zwangsverhältnisse. Ein herber, böser Himmels-Absturz. In den Applaus mischten sich einige Solidaritätsbekundungen für Herrn Hackl. Das wird ihn gefreut haben.

Ronald Pohl

 

Die Presse, 1. Dezember 2001:

Der Josefstadt heimlicher Nestroy: Die Allmacht des „Geriebenen“

Karlheinz Hackl verabschiedet sich vom Wiener Josefstädter Theater mit einer achtbaren bis außerordentlichen Inszenierung von Nestroys „Heimliches Geld, heimliche Liebe“.

Um „Geriebenes“, das Geld, und um „geriebene“ Charaktere geht es in dieser 1853 uraufgeführten, etwas verwickelten Posse: Der ehemalige Krämer Dickkopf betrügt seinen Stiefsohn Kasimir um dessen Erbschaft, fälscht Briefe, um Kasimir von der treuherzigen, aber dummen Leni abzuziehen und ihn der reichen Kupferschmiedin Lärminger zuzutreiben.

Elfriede Ott hat diese fesche Witwe vor Jahren bei ihren Nestroy-Spielen auf der Burg Liechtenstein gespielt, eine ganz amüsante Sommer-Aufführung. Was Karlheinz Hackl in der Josefstadt mit diesem Stück vorhatte, wird gleich zu Beginn klar. Am Gemüsestand der Kräutlerin Körbl sammeln sich allerhand mehr oder weniger elende Gestalten aus dem Volk. Es wird geschachert um Karotten und Krauthappeln, eine Unterkunft, einen Job.

Hohe, blaugraue Mauern umschließen den kleinen Platz (Ausstattung: Rolf Langenfass). So düster wie die Aussichten der kleinen Leute ist auch das Ambiente. Jeder wurstelt sich durch, manche treten dabei auf ihre Nebenmenschen. Der Komödie haftet ein bitterer Geschmack an. Witz, Bosheit und Bösheit sind eng verbandelt. Die Industrialisierung wirbelt die althergebrachte Ordnung durcheinander. Die Menschen steigen, fallen, purzeln kopfüber, kopfunter.

Niederträchtiger Greis

Otto Schenk als Peter Dickkopf ist der ruhende Pol in diesem Taifun, kein halb sympathischer Schlawiner, sondern ein Greis von erschütternder Niedertracht, der aber auch die Nöte, Ängste des Alters sichtbar macht. Etwas weniger Blinzeln und Grimassieren hätten auch genügt. Herbert Föttinger zieht als Kupferschmiedgeselle Kasimir ganz andere Fäden. Über der Eloquenz, die bei Nestroys Suaden für diese Rolle wohl nicht leicht zu erringen war, rückte die Charaktergestaltung dieses gutherzigen, aber deshalb keineswegs dummen Menschen etwas in den Hintergrund.

Alexander Waechter gibt den Spekulanten, Herrn von Makler, der blitzschnell, jederzeit und überall den finanziellen Gewinn herausfindet. Eine eisige, aber etwas starre Figur.

Viele liebevoll und nuancenreich ausgemalte Szenen sind in dieser mit Gespür für die Möglichkeiten der Akteure inszenierten Aufführung zu bewundern. Die unbewegte Miene, mit der Dickkopf die arme Leni (lieb: Ursula Strauss) vernichtet. Die allgegenwärtige, vergilbte Koketterie der Frau von Lärminger (elegant: Bigi Fischer). Die zickige Anständigkeit der Maklersgattin Hortensia (Elfriede Schüsseleder).

Die kuriose Männerkumpanei im Dachgeschoß, schwankend zwischen Streit und Solidarität; ausgeführt von Kasimir, Dickkopf und dem kreuzbraven Franz (mitleiderregend: Peter Scholz). Dieser kriegt am Ende durch schier nicht endenwollende Zufälle seine Marie (passend verhuscht: Gertrud Drassl).

Der Hausmeister Pfanzer (Peter Moucka) und „sein Weib“ Regerl (Susanna Wiegand), ein gruseliges, höchst authentisches Paar, Strindberg für Arme; Hertha Schell als resche Kräutlerin Körbl; und die herzigen Kinder, die mindestens so schlau wie die Erwachsenen sind: Marius Basty als Gottfriedl und Reinhard Führer als Lehrling Natzl. Etwas gar als reine, klobige Lustspielfigur tappt Thaddäus Podgorski in der Rolle des Werkführers über die Szene. Die Josefstadt-Dramaturgin Ulrike Zemme und Hackl zeichnen für die breit wienerische Fassung verantwortlich. Zemme schrieb Hackl auch, nicht ganz ohne Holpern, seinen Frust über das Agieren der Politiker rund um die Direktionsbestellung in der Josefstadt von der Seele: „Erstens sei die Kunst/sparsam bis umsunst/drum streich ma getrost/alles was was kost“.

Auch vom Fieberglühen der Theaterleidenschaft ist in diesem Couplet die Rede. Glühen ist in dieser Aufführung zwar nicht unbedingt auszumachen. Aber die meisten Schauspieler scheinen konzentriert und mit Lust ihr Bestes zu geben. Das ist in diesem Fall viel. Nestroy wurde hier unverfälscht, traditionell, josefstädterisch, mit kleinen und großen Glanzlichtern, Gespür für die richtige Balance zwischen Satire und Komödie – und mit Sachkenntnis – umgesetzt.

Barbara Petsch

 

Salzburger Nachrichten, 1. Dezember 2001:

Josefstadt: Nestroy und die Macht des Geldes

Das Wichtigste an diesem Abend war wohl die unausgesprochene Botschaft, dass Karlheinz Hackl in den vergangenen Monaten so übel mitgespielt wird wie Nestroys Kasimir: zuerst als Theaterdirektor designiert, dann als Favorit gehandelt, dann ausgebootet. Hackl und mit ihm die Josefstädter Stammmannschaft fühlen sich von den politischen Instanzen respektlos übergangen.

Hackls Inszenierung der Nestroy-Posse „Heimliches Geld, heimliche Liebe“ ist trotzig gemeint. Sie soll als Zeugnis dafür dienen, dass es alte Josefstädter Qualitäten gibt, dass die Wiener hier ein Theater haben, in dem sie sich wiederfinden. Hackl betreibt liebevolle und einfühlsame Genremalererei, mit viel Behutsamkeit für die einzelnen Figuren. Die geschäftige Kräutlerin am Markt (Hertha Schell), der faule, berechnende Hausmeister (Peter Moucka) und seine massige Gattin (Susanne Wiegand) betreiben nach der Sperrstunde Ausflüge in die Unterschichten, während die heiratsnärrische Frau von Lärminger (Bigi Fischer), ihre zwängliche Stieftochter Marie (Gertrud Drassl) oder der scharf gescheitelte, soignierte Herr von Makler (Alexander Waechter) in die oberen Sphären verweisen. Das Bühnenbild von Rolf Langenfass wechselt schnell vom Gemüsemarkt ins bürgerlicharistokratische Milieu, vom hausmeisterlichen Souterrain ins luftige Dachgeschoss und zurück.

Die Hauptperson ist der innerlich verkommene Peter Dickkopf, der zwei Wiener Eigenschaften weltmeisterlich beherrscht: intrigieren und sich selbst bemitleiden. Schamlos stiehlt er den Jungen Geld und Lebenschancen, gierig hortet er Geld beim Spekulanten. Otto Schenk spielt ihn in gemütlicher Teddybär-Manier. Es ist ihm kaum anzumerken, was ihn umtreibt. Zu dieser Maske gehört seine Opfer-Rolle: Einst wurde er betrogen und kam ins Gefängnis. Jetzt nimmt er lebenslänglich Rache.

Der Kasimir ist nicht ganz so stark, wie wir es von Nestroy-Rollen gewohnt sind. Herbert Föttinger ist ein selbstbewusster Kupferschmiedgeselle, der auf seine Interessen, seinen Freund (Peter Scholz als Franz) und seine Liebe (Ursula Strauss) schaut. Es spricht für Hackls Inszenierung, dass sie auch Nestroys Klischeefrauen Leben gibt.

Alfred Pfoser

 

Kurier-Vorbericht (17. November 2001):

Nestroy der Verdrossenheit

„Dass ein Sprachwitz den anderen schlägt, wünscht man sich natürlich.“ Aber ein komödiantischer Nestroy sei „Heimliches Geld, heimliche Liebe“ just nicht, sagt Herbert Föttinger im KURIER-Gespräch. „Mit dem Stück sagt Nestroy resignierend: Ich kenne alles. Ich habe alles durchschaut. Ich will auch gar nicht mehr.“

Karlheinz Hackl inszeniert zum Abschluss des Nestroy-Jubeljahres die fünf Jahre nach der misslungenen Revolution von 1848 entstandene, böse und selten gespielte Posse an der Josefstadt (Premiere: 29. November): „Das Stück ist auf eine sehr brutale Art komisch, gesellschaftskritisch, düster. Und wir versuchen, mit einer drucklosen, unforcierten Spielweise das Wort – den Klang der Sprache – herauszuholen, damit man nicht nur etwas zu sehen hat, sondern auch auf das hinhört, was die Menschen miteinander aufführen.“

Hackl, selbst seit September als Nestroys „Der Zerrissene“ auf der Bühne am Burgtheater, sieht „Heimliches Geld, heimliche Liebe“ als Vorläufer von Horva´ths „Geschichten aus dem Wienerwald“ mit abgründig schlechten Menschen, opportunistisch und zugleich gemein wie Qualtingers „Herr Karl“, die personifizierte Gemeinheit, die sich als Gemütlichkeit tarnt. „Einen besseren Dickkopf als Otto Schenk hat Wien nicht“, so Hackl zur Besetzung. „Ich erwarte mir, dass die Leute sagen: So reduziert und so ehrlich habe ich den Otto Schenk schon lange nicht gesehen.“

Lost Generation

Für Föttinger ist nach der ersten Horva´th-Rolle und der ersten Raimund-Rolle mit Hackl am Regie-Pult jetzt der Kasimir die erste große Nestroy-Rolle, der im Couplet singt: „Ohne G’spür, ohne Seel’ und das Gewissen defekt . . .“ „Die Figur trifft meine momentane Stimmung: Hoffnungslos. Man kann eh nix ändern. Sagt der Titus Feuerfuchs: Ich will unbedingt rauf, ich geh’ über Leichen, so will Kasimir nur noch sein privates Glück. Ihm sind die Prärie der Geistesflachheit, Schäferspiele mit einem dummen Mädel lieber, als sich einmischen: Man kann sowieso nichts entscheiden, nichts bewegen. Hast eh keine Chance“, so Föttinger, zuletzt auch Bewerber um die Josefstadt-Direktion. „Das ist interessant auch für unsere Generation, wenn Kollegen und Schriftsteller sagen: Wir kommen nicht zum Zug. Vielleicht mit 55 oder 60. Otto Preminger war mit 28 Jahren Theaterdirektor, Bachler mit 48. Aber heute kommt man in Österreich erst mit 50 bis 60 zum Zug. Wenn überhaupt.“

Eiertanz

Föttinger spielt ab März auch in Shakespeares „Viel Lärm um nichts“. Für Hackl ist das Nestroy-Stück um Intrigen und Lügen ein Abschied: „Klaus Bachler sagte, wenn es mit der Josefstadt-Direktion nicht klappt, möchte er, dass ich im nächsten Jahr an der Burg inszeniere.“ Konkret sei noch nichts. Außerdem will Hackl mehr Film und Fernsehen machen. Konkret ist auch da nichts. „Aber mir geht’s beruflich total gut. ,Ein Käfig voller Narren‘ war, so blöd das klingt, der größte Erfolg meines Lebens und hat mir so viel Zuwendung gebracht, dass ich lange davon leben konnte. Ich habe mich immer irgendwie durchgewurschtelt und bin mit dem Eiertanz immer ganz gut gefahren. Nur: Lobby hab’ ich halt keine.“

Nestroys böse Posse: Spannend wie ein KrimiMit intensiven Figuren hat Nestroy „Heimliches Geld, heimliche Liebe“ ausgestattet, einen unglaublich modern anmutenden Vorläufer der Texte von Ödön von Horva´th. Die Josefstadt hat den bösen Kleinbürger Dickkopf mit Otto Schenk besetzt, der den Text „bis in die letzte Gemeinheit durchleuchten will. Denn der Humor liegt hier nicht im Witzemachen, sondern im Ernstnehmen von hypochondrischen Szenen.“ Außerdem spielen Herbert Föttinger (Kasimir), Peter Scholz (Franz), Ursula Strauss (Leni), Gertrud Drassl (Marie).

Werner Rosenberger

Theater in der Josefstadt