Tiroler Landestheater, Innsbruck |
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Der böse Geist LumpazivagabundusPosse mit Gesang von Johann Nestroy Premiere 19. Jänner 2002 Alles beginnt mit einem Lottosechser. Der «böse» Geist Lumpazivagabundus, der Beschützer des «lustigen Elends», kann nicht so recht an die läuternde Wirkung des Geldes glauben. Darum schließen Fortuna, die Göttin des Glücks, und Amorosa, die Beschützerin der Liebenden, eine Wette ab: Drei Vagabunden sollen durch die Lotterie reich gemacht werden. Bleiben sie nun liederlich oder lassen sie sich durch Reichtum und Liebe in ein solides bürgerliches Leben führen? Ausgesucht werden der melancholische Schustergesell Knieriem, der den nahenden Weltuntergang durch den Kometen zum Vorwand für seinen Rausch nutzt, der leichtfertige Schneidergesell Zwirn, der von der eleganten Welt träumt, und der fröhliche Tischlergesell Leim, der mit dem Schicksal hadert, weil er seine geliebte Peppi verloren glaubt. Die Drei preisen nun die Liederlichkeit als Selbstschutz gegen die Trostlosigkeit ihrer Existenz. Der Lottogewinn aber ändert alles . . .? Nestroy spielte selber bei der Uraufführung 1833 im Theater an der Wien den astronomischen Säufer Knieriem, für den «die Welt nimmer lang» steht. Mit dem Lumpazivagabundus gelang ihm der Durchbruch auf den Wiener Bühnen. Es war auch sein erstes Stück, das am Burgtheater aufgeführt wurde. Die Kombination von altbekanntem Besserungsstück und äußerst realistischen Szenen und Figuren, von biedermeierlicher Harmoniesucht und einem anarchistischen Grundzug begeisterte und begeistert das Publikum. Stellaris Günter Lieder |