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Ausstellung im Historischen Museum

 

 

johann nestroy

"Gleichheit der Jahre", Handschrift

„Die Welt steht auf kein' Fall mehr lang“

6. Dezember 2001 bis 27. Jänner 2002
227. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien gemeinsam mit der Wiener Stadt- und Landesbibliothek

Karlsplatz, A 1040 Wien
Dienstag bis Sonntag, 9 bis 18 Uhr
24. Dezember 2001 9 bis 15 Uhr

Erreichbar mit U1, U2, U4, D, J, 62, 65, 71, 4A

Nestroy wollte mit seinen Stücken nicht nur unterhalten. Worauf es ihm vor allem ankam (und was sein Werk bis heute lebendig erhält) war, der Umwelt einen satirischen Spiegel vorzuhalten, menschliche Verhaltensweisen und Schwächen, politische Mechanismen und gesellschaftliche Konventionen im Gewand der Posse durch Lachen zu entlarven. Und er benützte dafür virtuos die Möglichkeiten der Sprache durch den spielerischen und pointierten Umgang mit dem Wort. Nestroys Werk soll daher nicht zuletzt über das Wort mit Zitaten, Lesungen und vielerlei Hinweisen dem Besucher nahe gebracht werden.

Der Blick auf die Handschriften zu allen Stücken (soweit sie erhalten sind), soll weniger die „Aura“ des Dichters vermitteln, als seine Arbeitsweise und die Fülle der Überlieferungsträger: Skizzen, Vorarbeiten, Reinschriften, Theaterhandschriften, Rollenhefte und Partituren. Diese in jeder Bedeutung des Wortes kostbaren Originale, die in dieser Fülle noch nie zu sehen waren und schon aus konservatorischen Rücksichten auf lange Sicht nicht mehr gezeigt werden können, bilden das Herzstück der Schau. Darum herum werden zeitgenössische Bilder und Dokumente ein Bild von Nestroys Leben und seiner theatralischen Wirksamkeit vermitteln. Man wird Einblick in die Entstehung eines Stückes bekommen und auch die Schaffensbedingungen näher kennen lernen, vor allem auch den Umgang mit der Zensur, die peinlich darauf achtete, dass auf der Bühne kein politisch, religiös, sozial oder sittlich bedenkliches Wort fiel. Die Revolution des Jahres 1848 bereitete ihr ein – allerdings nur kurzfristiges – Ende. Selbstverständlich wird auch der Rolle der Musik in Nestroys Possen gedacht und des Einzugs von Jacques Offenbachs Werk auf Nestroys Bühne, wodurch die neue Form der Operette wesentliche Impulse erhielt. Und nicht zuletzt kann man Dinge aus Nestroys Altag sehen: Möbel, Schlafrock, Schreibzeug, Taschenuhr, Lampe und Lorbeerkranz.

Veranstaltungen:
Nestroy 2001 – „Ich möcht mich einmal mit mir selbst zusammenhetzen“ – Neues Wiener MusikTheater
6., 7., 8. Dezember 2001, 20 Uhr
Der Zerrissene – Ein Stück von Christoph Bochdansky über das gleichnamige Stück von Johann Nestroy – Papiertheater
5., 12., 19., 26. Jänner 2002, 16:30 Uhr
Robert Mayer liest und singt Nestroy
13. Jänner 2002, 11 Uhr
J. N. quergespielt–quergedacht von den Schauspielern des Konservatoriums der Stadt Wien
20. Jänner 2002, 11 Uhr
Nestroy in- und auswendig – Ein ganz persönliches Geburtstagsfest für Johann Nepomuk – Elfriede Ott
27. Jänner 2002, 11 Uhr

Eintrittspreise
Erwachsene EUR 3,60 (ATS 50,–)
Lehrer, Schüler, Lehrlinge, Studenten, Präsenz- und Zivildiener EUR 1,40 (ATS 20,–)
Senioren, behinderte Personen EUR 1,80 (ATS 25,–)
Familien EUR 5,40 (ATS 75,–)
Schulklassen und Kinder bis 6 Jahre Eintritt frei

Eröffnung am 5. Dezember 2001, 18 Uhr
Begrüßung Hofrat Dr. Günter Düriegl, Direktor der Museen der Stadt Wien
Zur Ausstellung spricht Dr. Walter Obermaier, Direktor der Wiener Stadt- und Landesbibliothek
Eröffnung Dr. Andreas Mailath-Pokorny, Amtsführender Stadtrat für Kultur und Wissenschaft
Special Neues Wiener Musiktheater bringt ein Special aus der Musiktheaterproduktion „Nestroy 2001“

Historisches Museum